Die Rebsorte Carménère stammt ursprünglich aus dem französischen Bordeaux, wo sie einst ein wichtiger Bestandteil klassischer Rotweincuvées war. Im Laufe des 19. Jahrhunderts verschwand sie dort fast vollständig – wurde aber Jahrzehnte später in Chile wiederentdeckt, wo sie heute als Nationalrebsorte gilt und reinsortig wie auch in Cuvées mit großem Erfolg ausgebaut wird.
Carménère bringt tiefdunkle, würzige Rotweine hervor, die durch Aromen von dunklen Beeren, grüner Paprika, Pfeffer und getrockneten Kräutern geprägt sind. Ihre weichen Tannine und die frische Säure verleihen ihr eine angenehme Struktur und machen sie sowohl zugänglich als auch lagerfähig. Besonders gut harmoniert Carménère mit Rebsorten wie Cabernet Sauvignon oder Merlot – weshalb sie häufig in hochwertigen Cuvées zu finden ist.
Ein exzellentes Beispiel ist der ikonische Clos Apalta von Casa Lapostolle, einer der bekanntesten Weine Chiles. Auch der elegante Zweitwein Le Petit Clos zeigt eindrucksvoll, wie Carménère Tiefe, Würze und samtige Textur ins Glas bringt. In Europa findet man die Rebsorte deutlich seltener – jedoch spielt sie auch im Cabernet IGT historisch gemischter Satz „Löwengang“ von Alois Lageder aus Südtirol eine Rolle, wo sie für zusätzliche Komplexität sorgt.
Carménère ist eine Rebsorte mit Geschichte, die heute wieder international geschätzt wird – und besonders Weinliebhaber begeistert, die charaktervolle, würzige Rotweine mit Wiedererkennungswert suchen.