Die dominierende Rebsorte ist Gamay Noir à Jus Blanc, aus der rund 97 % der roten Beaujolais-Weine gekeltert werden.
Die Weinregion Beaujolais liegt unmittelbar nördlich von Lyon und südlich des Burgund in Ost-Frankreich und ist in vielerlei Hinsicht einzigartig. Mit einer Fläche von etwa 13.500 Hektar verteilt sich das Gebiet auf einem schmalen Streifen, der sich rund 50 km in Nord-Süd-Richtung erstreckt und etwa 15 km breit ist. Die Saône markiert den östlichen Rand, während die hügelige Westflanke vom Massif Central und dem Fluss Nizerand geprägt wird.
Der Weinbau im Beaujolais zeichnet sich durch zwei deutlich unterschiedliche Zonen aus. Im Süden, bekannt als „Bas Beaujolais“, dominieren Ton- und Kalkböden, und hier entstehen vor allem frische, leichte Rot- und Roséweine sowie der berühmt-berüchtigte Beaujolais Nouveau. Im Norden, dem „Haut Beaujolais“, liegen die zehn Crus und die Einzellagen von Beaujolais Villages. Die Böden bestehen hier vor allem aus granitischem und schiefrig-zersetztem Gestein, was diesen Weinen Tiefe, Struktur und Lagerfähigkeit verleiht.
Die dominierende Rebsorte ist Gamay Noir à Jus Blanc, aus der rund 97 % der roten Beaujolais-Weine gekeltert werden. Chardonnay ist die Hauptsorte für die kleinen Mengen Weißweinproduktion (~1 % der Gesamtfläche). Die typische Weinbereitungsmethode ist die halbe oder vollständige karbonische Gärung (carbonic maceration), bei der intakte Trauben in sauerstoffarmen Tanks vergoren werden. Dieses Verfahren sorgt für fruchtige Aromen mit wenig Tannin und betont die Leichtigkeit und Trinkfreudigkeit der Weine.
Schon seit der Antike, zur Zeit der Römer, ist dieser Landstrich als Weinregion bekannt. Später führten Klöster der Benediktiner im Mittelalter den Weinbau weiter. Heute wird das Beaujolais oft liebevoll als „kleines Burgund“ oder sogar „La petite Toscane“ bezeichnet – ein verstecktes Juwel Frankreichs, dessen Landschaft, Weine und Lebensstil eine Faszination ausüben.
Die Klassifizierung der Qualitätsweine erfolgt hier in vier Hauptkategorien: einfache Beaujolais, Beaujolais-Villages, Beaujolais Supérieur sowie die zehn Cru-Appellationen wie Morgon, Fleurie und Moulin-à-Vent. Während die Basiscuvées für ihre jugendliche Frische bekannt sind, zeichnen sich die Cru-Weine durch deutlich komplexere Aromaprofile, Struktur, Mineralität und ein Lagerpotenzial von mehreren Jahren aus.
In den letzten Jahren erlebte Beaujolais eine Renaissance. Modern denkende Winzer fördern naturnahen Weinbau, setzen auf Terroir-Ausdruck und Biodynamik, und beweisen, dass diese Region qualitativ mit vielen bekannten Anbaugebieten längst mithalten kann. Cru-Weine aus Lagen wie Moulin-à-Vent gelten heute als fähig, sich über ein Jahrzehnt und länger positiv zu entwickeln.