Die Gründer gehörten zu den Pionieren der natürlichen Weinbereitung im Beaujolais, geprägt durch den Einfluss des Chemikers und Önologen Jules Chauvet.
Château Cambon in Beaujolais ist das Ergebnis einer Vision, die in den Neunzigerjahren Gestalt annahm. Im Jahr 1995 übernahmen Marcel und Marie Lapierre von Domaine Lapierre gemeinsam mit Jean‑Claude Chanudet von Domaine Chamonard ein kleines, aber vielversprechendes Anwesen zwischen den Crus Morgon und Brouilly, das außerhalb der offiziellen Grand‑Cru‑Zonen liegt, aber durch seine außergewöhnlichen Terroirs herausragt. Die Parzellen, unter anderem mit einem älteren Weinberg aus dem Jahr 1914, stehen auf Böden aus granithaltigem Ton und Kalk-Lehm und spiegeln die mineralische Struktur des Terroirs wider.
Das Weingut ist seit seinen Anfängen fest verwurzelt in der Philosophie des naturnahen Weinbaus. Die Gründer gehörten zu den Pionieren der natürlichen Weinbereitung im Beaujolais, geprägt durch den Einfluss des Chemikers und Önologen Jules Chauvet. Pestizide, Herbizide und künstlicher Dünger werden vermieden, spontane Hefen übernehmen die Fermentation und der Schwefeleinsatz ist minimal oder gar nicht vorhanden. Die Weinbereitung erfolgt im Heimatstil mit Ganztraubenvergärung in großen, alten Fässern (Foudres) und semi‑carbonischer Gärung, die als besonders geeignet für die Sorten Gamay, aber auch Chardonnay gilt.
Im Jahr 2010 verstarb Marcel Lapierre, die Leitung des Weinguts ging an seine Frau Marie über. 2022 trat Alexandre Iwasuila in die Geschäftsführung ein und trägt seitdem Verantwortung für die Weiterführung von Philosophie und Stil des Gutes. Der unverkennbare Charakter der Weine – geprägt von Frucht, Leichtigkeit, Frische und einer feinen mineralischen Note – spiegelt den Geist eines Beaujolais, wie es ihn noch von den Lapierres bekannt war.
Obwohl das Weingut keine offizielle Cru-Lage besitzt, beeindruckt Château Cambon durch vielschichtige und zugängliche Weine, die die Terroirstruktur und Rebsortenreinheit auf spielerische Weise transportieren. Die Erträge sind eher klein und die Produktion bewusst limitiert; gerade die Cuvée „Le Cambon“ ist besonders rar und stammt aus den ältesten Reben von 1914, was ihre Charaktertiefe und Authentizität unterstreicht. Die Weine sind frei von Filtration, auf der Hefe gereift und zeigen eine klare, elegante Stilistik, die selbst Weißweine wie den Beaujolais Blanc kraftvoll und fein zugleich erscheinen lässt.
