In der heutigen Zeit ist Savoie eine der kleineren, aber hochinteressanten Weinbauregionen Frankreichs – geprägt vom alpinen Klima, vielfältigen Böden und autochthonen Rebsorten.
Die Weinbauregion Savoie im französischen Alpenraum blickt auf eine beeindruckend lange Geschichte zurück. Bereits in der Antike – im 1. Jahrhundert v. Chr. – wird der Weinbau in dieser Region genannt, u. a. durch Autoren wie Plinius der Ältere oder Columella. Im Mittelalter übernahmen kirchliche Orden wie die Zisterzienser und Benediktiner große Weinflächen. Sie führten systematische Weinbau- und Kellertechnik ein, erhielten Besitz in den Alpentälern und sorgten für Qualitätssprünge.
In der Frühen Neuzeit entstanden Maßnahmen zur Regulierung, z. B. 1559 wurde durch den Herzog Emmanuel Philibert ein Ernteverbot vor Fälligkeit der Trauben eingeführt, um Qualität zu fördern. Mit der Reblausepidemie ab etwa 1877 war auch Savoie stark betroffen und musste seine Weinberge neu auf amerikanische Unterlagen veredeln.
In der heutigen Zeit ist Savoie eine der kleineren, aber hochinteressanten Weinbauregionen Frankreichs – geprägt vom alpinen Klima, vielfältigen Böden und autochthonen Rebsorten. Die AOC Vin de Savoie umfasst ein weit verstreutes Gebiet inklusive der Départements Savoie, Haute-Savoie, Ain und Isère.
Bemerkenswert sind die einheimischen Rebsorten wie Jacquère, Altesse (auch Roussette genannt) für Weißweine und Mondeuse für Rotweine, die kaum anderswo eine so starke Rolle spielen. Die Weinberge liegen oft in großen Höhenlagen, an steilen Hängen, mit hohem Anspruch an das Terroir. Die Böden sind komplex: Kalkschotter, Moränen, Tonmergel – Bedingungen, die in alpiner Umgebung eher selten sind.
In den letzten Jahren erlebt Savoie eine Renaissance: Moderne Kellertechnik, erhöhte Qualitätsansprüche und ein gestiegenes Interesse an regionaltypischen Weinen sorgen dafür, dass die Region zunehmend als spannende Alternative wahrgenommen wird.