Erst ab 2012 begann der Kollerhof mit der eigenen Vinifikation von Pinot Noir: der Fokus liegt auf Handarbeit vom Rebstock bis zur Flasche.
Im Jahr 1965/1966 erwarb die Familie Visintin den historischen Hof. Zu dieser Zeit standen bereits rund vier Hektar mit Pinot Noir – traditionell in Pergola-Anbau – im Besitz des Weinguts. In den 1990er Jahren übernahm Herbert Visintin den Betrieb, der ihn heute zusammen mit seinen Kindern führt und kontinuierlich modernisiert hat.
1995 erfolgte eine grundlegende Umstellung: das klassische Spalier wurde auf den modernen Doppelreihen-Guyot-Anbau mit etwa 9.000 Rebstöcken pro Hektar umgestellt. Durch zunehmend starke Sonneneinstrahlung und Klimaveränderungen setzt das Weingut heute auf manuelle Laubarbeit und gezielte Traubenreduktion zur Cluster‑Schutzfunktion.
Erst ab 2012 begann der Kollerhof mit der eigenen Vinifikation von Pinot Noir: der Fokus liegt auf Handarbeit vom Rebstock bis zur Flasche. Einen Meilenstein setzte das Weingut 2015 mit der Einführung der Aegis Riserva, einer streng selektionierten Pinot Noir‑Reserve aus der Lage „Egid“, bei der Trauben früh im Traubenstand halbiert werden, um höchste Konzentration zu gewährleisten.
Ab 2009 entwickelte sich zudem ein Experiment mit der Zucht der pilzwiderstandsfähigen Sorte Solaris in Anterivo/Altrei auf rund 1.200 m Höhe, dem Heimatdorf von Ingrids Visintin (Herberts Frau). Trotz der steilen Lage wird dort komplett manuell gearbeitet. Seit 2015 ist dieser Solaris-Wein ein fester Bestandteil des Sortiments – ausgezeichnet mit dem Weinpreis „I Sole“ des Veronelli-Guides.
Heute ist der Kollerhof ein kleines Familienweingut, das höchste Ansprüche in Pinot Noir und experimentellen Solaris wagt. Die Riserva „Aegis“ bringt sich durch niedrige Erträge, präzise Handlese und lange Reife (teils im Holzfass oder Tonneau) ins Premium-Segment. Das Weingut steht dabei auf der Achse von Tradition, Handarbeit und modernem Terroir-Bewusstsein in einer der besten Pinot-Noir-Regionen in Südtirol – dem Mazon-Plateau.
