Heute zählt Campbeltown zu den kleinsten offiziellen Whisky-Regionen Schottlands, mit nur noch drei aktiven Brennereien: Springbank Distillery, Glen Scotia Distillery und Glengyle Distillery.
Die kleine Küstenstadt Campbeltown auf der Halbinsel Kintyre in Schottland galt im 19. Jahrhundert als eine der bedeutendsten Whisky-Metropolen der Welt. Anfangs wurde hier schon im 16. Jahrhundert destilliert, teils illegal, da der Region Zugang zu Gerste, Torf, sauberem Wasser und einem natürlichen Hafen gegeben war. Mit dem Inkrafttreten des Excise Act von 1823 entwickelte sich die legale Brennerei-Industrie schnell. Um 1880 war Campbeltown mit über 20, teils über 30 aktiven Brennereien – manche Quellen sprechen von über 30 – auf dem Höhepunkt seiner Whisky-Produktion. Diese Blütezeit brachte der Region erheblichen Wohlstand.
Der Niedergang setzte im 20. Jahrhundert ein: Faktoren wie Erster Weltkrieg, Prohibition in den USA, Qualitätsprobleme, Überproduktion und das Ende von Kohle- und Torfquellen führten dazu, dass viele Brennereien schlossen. Bis in die 1920er Jahre war die Anzahl der aktiven Brennereien dramatisch gesunken.
Heute zählt Campbeltown zu den kleinsten offiziellen Whisky-Regionen Schottlands, mit nur noch drei aktiven Brennereien: Springbank Distillery, Glen Scotia Distillery und Glengyle Distillery (die unter der Marke „Kilkerran“ produziert). Diese Brennereien pflegen das Erbe der Region, sowohl handwerklich als auch stilistisch, und genießen eine wachsende Wertschätzung unter Whisky-Kennern.
Die charakteristischen Whiskys aus Campbeltown werden häufig beschrieben als „maritim“ im Einfluss, mit Noten von Salz, Brise, Torf- oder Rauchanklängen und robuster Struktur. Zudem erleben wir ein Revival: Neue Brennereiprojekte sind angekündigt oder im Bau, die das Erbe der Region wiederbeleben wollen.